Rossini Cards, Ballett von M. Bigonzetti

Das Ballett des Teatro dell’Opera di Roma erweckt eine besondere Aufführung zum Leben: Rossini Cards des modernen Choreografen Mauro Bigonzetti. Die abstrakte Ballettaufführung hat keine Handlung im herkömmlichen Sinn. Stattdessen zaubert es eine Reihe von Szenen, Bildern und Situationen auf die Bühne, die die Fantasie des Publikums zu Gioachino Rossinis inspirierenden Melodien beflügelt. Das Ergebnis ist ein Abend voller Musik, Bewegung und ein bisschen Magie, der Sie mit einem märchenhaften Gefühl zurücklässt. Bigonzettis bekannte moderne Tanzperformance Rossini Cards wurde im Jahre 2004 in Reggio Emilia, in Norditalien, uraufgeführt. Seitdem erlebte sie zahlreiche Wiederaufnahmen. In dieser Saison ist das Teatro Costanzi in Rom Gastgeber dieser besonderen Hommage an einen der größten Meister der italienischen Oper.
Auch wenn es an einer Handlung im üblichen Sinne mangelt, hat Rossini Cards dennoch ein grundlegendes Konzept – überraschenderweise ein kulinarisches. Die „Cards“ im Titel beziehen sich auf unterschiedliche Rezepte, die zu Beginn jeder Tanzsequenz erscheinen und sowohl die Stimmung als auch das allgemeine Thema vorgeben. Mit diesem Thema zollt Bigonzetti nicht nur dem musikalischen Genie Rossinis seine Reverenz, sondern auch seinen gut dokumentierten Neigungen zur gehobenen Küche. Es kommt nicht oft vor, dass wir das Leben und die Leidenschaften klassischer Komponisten außerhalb ihres Hauptberufs erleben. Wie dem auch sei, in Rossini Cards vereinen sich jedenfalls sowohl der Komponist als auch der Feinschmecker in einer inspirierenden modernen Tanzperformance.
Um ein möglichst detailliertes Bild seines Helden der klassischen Musik zu zeichnen, greift Mauro Bigonzetti auf Rossinis gesamten Katalog zurück. Ouvertüren, Arien, Klavierstücke – es ist eine schier endlose Reihe großartiger musikalischer Momente, perfekt gepaart mit den Lieblingsrezepten des Komponisten. Die Choreografie ist komplex und vielschichtig. Darüber hinaus gibt es vieles, was das Publikum als amüsant und beinahe slapstickhaft empfinden könnte, doch auf den zweiten Blick kommen die größeren Themen Intimität, Vertrauen, Selbstverwirklichung und persönliches Wachstum an die Oberfläche. Rossini Cards am Teatro Costanzi in Rom feiert den großartigen Komponisten mit der herausragenden Choreografie von Mauro Bigonzetti.