Simon Boccanegra, Oper von G. Verdi
Giuseppe Verdis Oper Simon Boccanegra wird im wundervollen Teatro dell’Opera di Roma aufgeführt, einem großartigen Veranstaltungsort für eine musikalisch so kraftvolle und emotional aufgeladene Produktion. Das Opernhaus von Rom bietet dem Orchester und Chor des Teatro dell’Opera di Roma eine hervorragende Akustik, die sie umfassend ausnutzen können. Diese Produktion wird wahrscheinlich für alle, die dabei sein können, ein großartiges Vergnügen sein.
Simon Boccanegra basiert auf einem gleichnamigen Drama von Antonio García Gutierrez und wurde am 12. März 1857 am Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt. Das Libretto stammt von Francesco Maria Piave, einem Schriftsteller, mit dem Verdi schon früher zusammengearbeitet hatte und mit dem er auch weiterhin zusammenarbeiten sollte. Trotz ihrer Erfolge bei anderen Opern wurde Simon Boccanegra beim Publikum nicht besonders gut aufgenommen und machte in den Herzen der italienischen Theaterbesucher jener Zeit bald anderen Produktionen Platz. Verdis Verleger schlug jedoch vor, die Oper zu überarbeiten, und der große Komponist willigte ein, es über zwanzig Jahre nach der Uraufführung noch einmal mit der Geschichte zu versuchen. Mit neuen Szenen, verändertem Tempo und einem adaptierten Libretto von Arrigo Boito feierte die neue Version der Oper – die seither am häufigsten aufgeführte – am 24. März 1881 am Mailänder Opernhaus La Scala Premiere.
Die Titelfigur des im mittelalterlichen Genua angesiedelten Stücks Simon Boccanegra wird von einem Bariton gespielt, eine Rolle, die allgemein als Höhepunkt der Karriere derartiger Sänger gilt. Boccanegra ist ein Plebejer, ein Mann aus dem Volk, der in der Vergangenheit Piraterie betrieben hat. Er hat zudem eine Geliebte namens Maria, mit der er ein uneheliches Kind hat. Im Prolog der Oper erfahren wir, dass Boccanegras Rivale Jacopo Fiesco Marias Vater ist, ein Mann, der seine Tochter praktisch gefangen hält. Boccanegra wird schließlich zum Dogen von Genua gewählt, gerade als er von Marias viel zu frühem Tod erfährt.
Die folgenden drei Akte von Simon Boccanegra verschieben sich zeitlich. Sie spielen sich etwa 25 Jahre nach den Ereignissen des Prologs ab, und wir erfahren bald, dass die Tochter, die die Titelfigur mit Maria hatte – Fiescos Enkelin – unter dem Decknamen Amelia Grimaldi aufgewachsen ist. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird ein Komplott bekannt, Boccanegra durch Gift zu ermorden. Gegen Ende des ersten Aktes hat Boccanegra seinen lange vermissten Nachwuchs wiedererkannt, und die beiden umarmen sich. Die Handlung nimmt bald Fahrt auf und wird von zahlreichen Intrigen begleitet, während die beiden alten Rivalen Boccanegra und Fiesco ihren Konflikt weiterhin austragen.
Das Teatro Costanzi, wie das Opernhaus von Rom auch genannt wird, bietet eine hervorragende Inszenierung einer der angesehensten Opern Verdis. Das Publikum darf eine spannende Reise mit vielen Wendungen, leidenschaftlichen Arien und wunderbar komponierter Musik erwarten.